Institut für Geographie

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Vortrag Frau Stöwer: Die zunehmend auftretenden Trockenperioden erhöhen den Nutzungsdruck auf die Ressource Grundwasser. Eine Substituierung von Grundwasser zur Feldberieselung landwirtschaftlicher Flächen durch Prozesswässer zeigt einen Lösungsansatz auf. Die Stapelteiche im Holleberger Moor sind über ein bestehendes Rohrleitungsnetz mit umliegenden landwirtschaftlichen Flächen verbunden, daher soll eine Reaktivierung der Stapelteiche zur Wasserspeicherung mit anschließender Verrieselung geprüft werden. Diese Arbeit untersucht den aktuellen hydrochemischen Zustand der Teiche und prüft die Nutzbarkeit des Teichwassers zur direkten Verrieselung sowie die Möglichkeit der Zugabe von Prozesswässern aus der Stärkeproduktion. Die Auswertung mit Referenzwerten aus unterschiedlichen Verordnungen und Richtlinien zeigt, dass das Teichwasser genutzt und die Stapelteiche in ihrer Funktion als Wasserspeicher reaktiviert werden können. Dabei sind jedoch Einschränkungen zu beachten. Eine Berechnung der zur landwirtschaftlichen Feldberieselung notwendigen Wassermengen ergab, dass das Stapelteichvolumen in keinem betrachteten Szenario für die vollständige Feldberieselung ausreicht.

In der Präsentation von Frau Hengge werden ausgewählte Renaturierungsmaßnahmen mithilfe des Modellierungsprogramms HEC-RAS an einem 560 m langen Abschnitt des Beispielgewässers Belmer Bach vorgestellt. Die Renaturierungsmaßnahmen: Erhöhung der Sohl- und Uferstrukturdiversität, Gewässeraufweitung in Form von lokalen Buchten, Strömungslenkung durch wechselseitige Buhnen, Einbau von wechselseitigen Längsbänken aus Kiesmaterial, Laufverlängerung, Anlegen einer Aue und Modellierung von Altarmen werden separat auf ihre Auswirkungen auf die Wasserspiegellage, Fließgeschwindigkeit, Schubspannung und Froude-Zahl überprüft. Diese geben einen Überblick über die hydraulischen Auswirkungen der Renaturierungsmaßnahmen auf das Gewässer. Zusätzlich werden die Folgen für die Ökologie des Gewässers hervorgehoben. Grundsätzlich haben die größeren Maßnahmen (Laufverlängerung, Aue) stärkere positive Effekte auf den hydraulischen Zustand. Sie können am effektivsten Fließgeschwindigkeit und Schubspannung reduzieren. Jedoch haben sie auch den höchsten Flächenbedarf. Je nach Flächenverfügbarkeit empfiehlt es sich daher eine ausgeprägte Sekundäraue mit einem gewundenen Gewässerverlauf anzulegen oder zumindest kleinere Aufweitungen über Mittelwasserspiegellage einzubauen um den hydraulischen Stress bei Hochwasser zu verringern. Künstlich angelegte Altarme können diesen Zweck teilweise auch erfüllen.